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stille .

von Victoria Kainz

 Stille …

Und ich kämpfe mich mal wieder durch all die lauten Gedanken, die Zweifel, die bösen Worte von mir an mich selbst und ich denke mir wird es irgendwann besser? Werden die Zweifel an mir und meinem Tun, an dem wer ich bin, wie ich bin und wo ich bin auch irgendwann leise?

Ein ständiger Kampf mit dem strengsten Kritiker in mir, zu keinem andrem nur zu mir so streng wie das höchste Gericht, es führt leider dazu, dass ein weiterer Teil in mir zerbricht. Ruhe das wünsche ich mir, da oben in dem Urwald, der „Bist du wirklich genug“ Bedenken und „Was wäre wenn“ Gedanken. 

So laut wie noch nie, so präsent wie noch nie, ich manchmal so hilflos wie noch nie. Ich verliere mich in den Tiefen meines Denkens, und nicht nur die Welt um mich herum sondern auch die in mir, immer unruhiger und unüberhörbarer. Ich kann sie nicht ordnen nicht einteilen, aufteilen oder mich von ihnen trennen. Sie kommen immer wieder, mal lauter mal leiser…

The more you overthink the less you will understand.
— Habeeb Akande

Und dann endlich ist er da, der Moment des stillen Punktes in dem ich aufatmen kann, in dem die Schwere im Brustkorb so leicht wie eine Feder erscheint, jetzt hab ich Raum um  all jene Gedanke zu ordnen, sie bei Seite zu schieben, sie zu verstehen und leiser werden zu lassen.

Tief ein und tief aus.

Stille, ruhe, der Stille Punkt. Seit nun mehr 2 Jahren finde ich ihn immer wieder genau diesen Punkt an dem alles in Ordnung erscheint, in dem jede Emotion gefühlt werden darf. Der Moment in dem es kein Richtig oder Falsch gibt, nur ein so fühlt es sich für mich an und das is okay. Eine Erkenntnis über die Tatsachen und Fakten die ich schon längst in mir trage doch vor lauter Unruhe da oben einfach nicht verstehe. Es ist der Augenblick an dem ich ganz und gar ich selbst sein darf, ich selbst sein kann, ohne ein Gefühl des Bewerten oder des Urteilens.

Eine Stimme die sagt so und nicht anders darf es auch sein, du kannst und darfst alles sein, schaffst all jenes Vorgenommene und auch alles was du jetzt noch nicht weißt. Es öffnet mir die Augen, macht klarer wo und wer ich bin, manchmal auch wie ich bin. Ohne ihn leben, traue ich mich fast nicht, ohne diesen Stille Punkt, ohne diese Gespräche. 

Was wär wohl aus mir geworden, hätte ich damals nicht die nach Hilfe suchende Hand ausgestreckt und sie sie genommen, hätte ich nicht mit letzter Kraft nach Unterstützung gefragt und sie in diesen Gesprächen gefunden. Ich will garnicht anders und mir fehlen die Worte um zu beschreiben wie unglaublich dankbar ich bin, für diese vielen stillen Punkte, für den Raum und die Wertschätzung.

Ja wer weiß wie es mir ohne ihnen ergeht…

Tabuthemen aufbrechen, das kann ich recht gut und auch das hier is solch ein Moment. Denn es geht nicht um eine Freundin, es geht um so viel mehr. Darum sich Hilfe zu holen bei Menschen die dich noch besser verstehen, auf die du dich verlassen kannst, komme was wolle. Egal wie oder wer du heute bist, Menschen die es immer wieder versuchen dich aus den Tiefen des Hasenlochs zu holen, all jene Menschen zu denen du dich wenden kannst auch wenn vielleicht andere meinen das braucht man doch nicht, das brauchen nur Menschen bei denen der Vogel durchdreht…